Neuer Bayern-Boss: Kahn „muss erst hineinwachsen“

Über Jahre war Oliver Kahn eigentlich nur ein Zaungast im Profi-Fußball. Der frühere Kapitän der Nationalmannschaft arbeitete als TV-Experte, Werbefigur und als Teilhaber einer Firma, die im Fußball-Marketingbereich tätig war. Der 50-Jährige hatte diverse Angebote, um auf die ganz große Bühne zurückzukehren – und schlug sie alle aus. Inzwischen hat sich dies bekanntlich jedoch geändert: Kahn steigt am 1. Januar als Vorstand beim FC Bayern München ein und beerbt Karl-Heinz Rummenigge ein Jahr später als Vorsitzender des Gremiums. Der langjährige Bayern-Keeper wird also Vereinsboss. Bislang war er in den Medien dafür bemerkenswert zurückhaltend. Doch für die „Badischen Nachrichten“ hat nun eine Ausnahme gemacht.

Kahn kennt „kleinere Aufgaben“ als den FC Bayern

Kahn erklärt, er habe den Journalisten gesagt, dass diese Verständnis haben müssten. Es gehe ab dem 1. Januar los. Er glaube nicht, dass es Sinn mache, wenn er sich „jetzt schon großartig äußere.“ Generell gelte, dass es sicher „kleinere Aufgaben“ als seinen neuen Job beim deutschen Rekordmeister gebe. Er sei aber auch stets ein Mensch gewesen, der diese Art von Herausforderungen bewusst gesucht habe. Er freue sich deshalb „jetzt erst einmal, wenn es losgeht.“

Mitglied der „Abteilung Attacke“? Kahn ist noch unsicher

Die „Abteilung Attacke“ ist beim FC Bayern legendär. Karl-Heinz Rummenigge und insbesondere Uli Hoeneß haben immer wieder durch scharfe Äußerungen Themen in die Öffentlichkeit gerückt, die ihnen wichtig waren. Beide Männer sind als offizielle Amtsträger des FC Bayern in 15 Monaten Geschichte. Stirbt also auch die „Abteilung Attacke“ oder tritt Kahn das Erbe an? Als Spieler war der 50-Jährige als Lautsprecher bekannt.

Kahn selbst kann diese Frage noch nicht beantworten. Er schaue sich die Strukturen an, wenn er seinen Posten im Vorstand angetreten habe, so der „Titan“ und „dazu gehört auch die Kommunikation.“ Man müsse ihm zugestehen, seinen eigenen Weg zu finden. Dies funktioniere nicht von Tag eins an. Er müsse in seine Rolle beim FC Bayern hineinwachsen. Er gehe mit der Einstellung an die Säbener Straße, notfalls auch ein bis zwei Schritte zurückzugehen, um erst einmal zu lernen. Es sei ihm ein Bedürfnis gewesen, darauf hinzuweisen.

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