Kruse auf der Jagd der Elfer-Rekorde
Ball hinlegen, tief durchatmen, anlaufen, treffen und jubeln. Einen Elfmeter zu verwandeln sieht bei Werder-Kapitän Max Kruse so einfach aus. Auch beim furiosen 3:1-Heimerfolg am Dienstag hat Kruse seinen Elfmeter eiskalt im Netz untergebracht. Keeper Thomas Kraft konnte dem einschlagenden Ball nur hinterher gucken.
In der 66. Minute war es mal wieder soweit und Kruse übernahm die Verantwortung vom Punkt und erhöhte für seine Grün-Weißen zum späteren 3:1-Endergebnis. Der getroffene Elfmeter hat seinem Team nicht nur 3 Punkte eingebracht, sondern auch seine persönliche Elfmeterstatistik weiter ausgebaut. Zwölf von zwölf ist seine Ausbeute und er befindet sich damit in einem erhabenen Kreis. Vor ihm befinden sich nur noch Hans-Joachim Abel und Ludwig Nolden auf Platz zwei. Abel, zwischen 1973 und 1983 für Fortuna Düsseldorf, den VfL Bochum und Schalke 04 aktiv traf alle seine 16 Elfmeter und führt den elitären „100-Prozent“-Club der Elfmeterschützen an. Nolden steht immerhin bei 15 von 15 und Kruse kann beide noch einholen. Bis zur Bestmarke sind es schließlich nur noch vier verwandelte Elfmeter.
Erster Werder-Elfer seit April 2017
Aber auch noch einen weiteren Rekord kann Kruse knacken. Elfmeterkönig schlechthin ist Hans-Jörg Butt, der 17-Mal in Folge einen Strafstoß verwandeln konnte. Dieses Kunststück gelang ihm in den Diensten vom Hamburger SV zwischen April 1999 und Februar 2001. Ein bisher unerreichter Rekord in der Bundesliga. Zum „100-Prozent“-Club zählt Butt dennoch nicht, weil er von seinen insgesamt 31 Elfmeter fünf nicht verwandeln konnte.
Für Kruse sind hingegen beide Rekorde im Bereich des Machbaren. Vielleicht hätte der Werder-Kapitän der Rekord auch schon längst geschafft, doch Werder hat bis zum Spiel gegen Hertha seit 17 Monaten auf einen Elfmeter in der Bundesliga gewartet. Seit April 2017 gab es für die Männer von der Weser keinen Elfmeter mehr. Zuletzt traf er beim 4:2-Sieg gegen Ingolstadt vom Punkt aus und hat nun mit dem Hertha-Spiel die Jagd auf die Rekorde wieder aufgenommen. Vielleicht hat Kruse auch schon am Wochenende die nächste Chance. Dort geht es am Samstag zum Auswärtsspiel gegen die krisengebeutelten Stuttgarter. Mit einem Sieg würde sich Werder erst einmal in der Spitzengruppe festsetzen.