DFB-Pokal-Pläne stoßen auf Widerstand
Gibt es im DFB-Pokal bald die Revolution? Die „Bild“ hatte so einen Meinungsaustausch zwischen 17 Bundesligisten betitelt, der von Schalkes Vorstandsmitglied Peter Peters, der zugleich stellvertretender Vorsitzender der DFL ist, geleitet worden war. Die Klubs haben sich inzwischen bemüht zu betonen, dass das Gespräch selbst verständlich völlig unverbindlich gewesen sei. Denn ihre Ideen für den Pokal sind auf breite Ablehnung gestoßen.
Die Ideen der Liga
Grundsätzlich hatte man zwei Varianten erdacht. Im ersten Fall würden die sieben Europapokal-Starter aus Deutschland ein Freilos in der ersten Runde erhalten und erst in der zweiten in das Geschehen eingreifen. Bei der Variante B würde die gesamte Bundesliga in der ersten Runde pausieren, um dann mitzumischen. Die Teams, die in der ersten Runde pausieren, sollen zudem in der zweiten Runde gesetzt sein. Offiziell ist das Ziel der Überlegungen, wie man eine Möglichkeit findet, die hoch belasteten Europapokalstarter etwas zu entlasten.
Kritik an den Plänen
Tatsächlich wirkt es aber so, als würden die besten Teams der Liga versuchen, sich eine unangenehme Pflichtaufgabe vom Hals zu schaffen. Durch die Setzung ist auch ein direktes Duell zwischen ihnen in der zweiten Runde ausgeschlossen. Zumindest theoretisch sind ihre Aussichten, in die dritte Runde einzuziehen, damit sehr gut, da sie auf dem Papier die stärkere Mannschaft sein sollten.
Neben den Amateurteams, für die ein Spiel beispielsweise gegen Bayern München das Highlight ihrer Vereinsgeschichte ist, protestieren vor allem Teams aus dem Mittelfeld der Bundesliga gegen die Pläne. Der Pokal lebe davon, dass sich einige große Mannschaften schon in der zweiten Runde begegnen und gegenseitig ausschalten, erklärt beispielsweise Eintracht Frankfurts Präsident Heribert Bruchhagen. Selbst bei den Bayern gibt es kritische Stimmen gegen die Reform: Coach Pep Guardiola erklärte, der derzeitige Modus sei doch perfekt „und viel, viel besser als in Spanien.“
Vor mehr als zehn Jahren gab es das System schon einmal: Die Bundesligisten griffen damals sogar erst in der dritten Runde ins Geschehen ein. Formell wollte man den kleinen Teams dadurch helfen, dass sie gesichert mehrere Runden spielen konnten. Es gibt einen Grund, weshalb man den Modus wieder geändert hat: Die Fans und die TV-Anstalten haben das damalige Prozedere gehasst.